Food Photography

Dieser Artikel wurde vor dem Rebranding im Juli 2023 veröffentlicht. Vor dieser Zeit handelte es sich bei dieser Website noch um einen reinen Blogger-Ratgeber. Mehr dazu hier.

Foodblogger haben es nicht leicht. Ständig müssen sie kreativ sein und sich neue Rezepte ausdenken, bei denen jede einzelne Komponente zusammenpassen muss. Sie müssen ein gutes Marketinggespür haben, viel texten und dabei auch noch gute Fotos produzieren. Ein ziemlicher Rundum-Job also. In meinem Artikel über Food Photography erfährst du, worauf es bei jenen Bildern ankommt und wie du die deinen noch mehr verbessern kannst.

1×1 der Food Photography – darauf kommt’s an

Die Belichtung von Essen ist im Prinzip dieselbe wie für jedes andere Stillleben. Am besten wirkt natürliches Licht, platziere dein Fotoobjekt daher möglichst vor einem Fenster. Hast du keine Möglichkeit, tagsüber dafür zu werkeln, sind Tageslichtlampen deine besten Freunde. Kunstlicht hingegen sorgt dafür, dass dein Essen unnatürlich wirkt – und das möchtest du doch vermeiden, oder? Licht funktioniert übrigens am besten seitlich, von hinten oder von oben. Niemals von vorne!

Deine Bilder müssen zum Anbeißen sein. Nutze Dekoration, Zoom und Perspektive unbedingt so, dass das abgebildete Essen Lust macht, es sofort zu verspeisen. Damit nutzt du die Psychologie zu deinem Vorteil und sorgst dafür, dass bereits beim ersten Eindruck starkes Interesse vorhanden ist.

Style dein Essen! Nutze Früchte, Streusel, Kräuter oder auch Besteck dazu, um schöne Fotos zu erschaffen. Rolle zum Beispiel ein paar Nudeln auf eine Gabel und lege sie zum Teller. Oder setze eine frische Himbeere auf das Frosting des Muffins ab. Streue ein bisschen Kakao auf den weißen Kuchen, verziere ihn mit tropfendem Zitronenzuckerguss.

Sei schnell, denn dein Essen wird nicht ewig so appetitlich aussehen, wie im Moment der Fertigstellung. Sorge daher dafür, dass du alle nötigen Utensilien jederzeit zur Hand hast und du nicht extra noch den Raum verlassen musst.

Zeige weniger Essen, als du eigentlich für eine normale Portion servieren würdest. Arbeite mit dem Faktor des Minimalismus und nutze schöne Dekorationsmöglichkeiten, um das Bild aufzuwerten. Das Gericht muss aber nach wie vor die Hauptattraktion deines Fotos sein!

Papier oder Servietten auf Tellern sorgen für eine ungewöhnliche Textur. Platziere das Essen darauf und versuche dich dann an den typischen Vorgehensweisen der Nahaufnahmen. Fange mehrere Perspektiven ein, um anschließend die beste Auswahl zu haben. Außerdem ist ein Hintergrund immer wichtig, um einen schönen Eindruck zu vermitteln. Rustikales Essen macht sich zum Beispiel super auf Holz, während Gebackenes toll mit Mehl auf der Arbeitsplatte funktioniert.

Fotografiere von oben. Aber nur dann, wenn es auch wirklich Sinn macht. Tritt nah heran und fange ungewöhnliche Details ein, wie etwa die Textur. Sorge dafür, dass der Fokus auf dem Essen liegt, lass den Hintergrund weich verwischen. Arbeite mit der Macrofunktion und investiere bei Bedarf in ein Macro-Objektiv.

Wähle unscheinbares, aber schönes Geschirr. Nutze auf keinen Fall Utensilien, die dem Essen die Show stehlen könnten – es sei denn, du stellst gerade einen Topf vor, der aussieht, wie eine Tomate. Gibt es übrigens wirklich.

Mach auch ein paar Bilder zwischendurch. Wer weiß, vielleicht kannst du das eine oder andere für das Rezept gut gebrauchen, um einen noch besseren Eindruck zu vermitteln.

Umgarne dein Essen durch verschiedenste Dekorationsmöglichkeiten. Ein Krug Milch, Tee in der Glasflasche oder viele verschiedene Nüsse. Tomaten, Beeren – einfach Zutaten, die dafür verwendet worden sind. Stelle nur den Vordergrund scharf, damit das Essen weiterhin die Hauptattraktion bleibt. So wirkt die Umbebung nicht zu leer und dein Bild wie direkt aus dem Kochbuch. Arbeite bei der Vogelperspektive mit verschiedenen Bereichen und setze nur dezente Dekoration ein.

Verzichte nicht auf dein Stativ, denn damit maximierst du die Schärfe deiner Bilder.

Und zu guter Letzt: Verliere deinen eigenen Schatten nie aus den Augen. Sonst hast du am Ende so viel Mühe investiert, um dann am PC deinen Schatten mitten im Bild zu entdecken.

5 ungewöhnliche Tipps für geniale Bilder

  1. Professionelle Fotografen nutzen Pflanzenöl dazu, um Essen glänzen zu lassen, damit es noch appetitlicher wird. Mach dir diesen Trick zunutze und probier ihn direkt aus!
  2. Schaffst du es, den Dampf des Essens einzufangen, wirkt es besonders frisch. Weil das in der Realtität leider nicht so einfach funktioniert, nutzen Fotografen dazu in Wasser getränke Watte, die kurz in der Mikrowelle erhitzt wird. Platziere sie unauffällig hinter deinem Essen und fotografiere los.
  3. Nutze eine kleine Pinzette, um unschöne Details zu entfernen, die vor dem Foto wegmüssen. Greifst du stattdessen nämlich mit den Fingern rein, ist das gesamte Styling womöglich zerstört.
  4. Bearbeite deine Bilder nachträglich etwas mit Photoshop. Arbeite mit Faktoren der Farbverteilung, Kurven und auch der Helligkeit. Korrigiere, was das Tageslicht nicht geschafft hat, zu betonen und entledige dich unangenehmen Effekten.
  5. Nutze den Effekt, welchen Folie und Spiegel auf das Licht haben. Experimentiere außerdem mit Folie als Hintergrund, um ein mysteriöses Glitzern im Hintergrund zu behalten.

Weiterführende Links, die du kennen solltest

  • Skyler Burt von weatetogether.com ist ein grandioser Food Photographer.
  • Auf Soulvaki beginnt dir das Wasser im Mund zusammenzulaufen. Eine tolle Inspiration!
  • Joanie Simon ist ebenfalls Food Photographer und gibt auf ihrem YouTube Channel The Bite Shot tolle Tipps.