Seriöse Bloggerjobs werden immer weniger – eine Beobachtung

Dieser Artikel wurde vor dem Rebranding im Juli 2023 veröffentlicht. Vor dieser Zeit handelte es sich bei dieser Website noch um einen reinen Blogger-Ratgeber. Mehr dazu hier.

Bloggerjobs-werden-immer-weniger

Ich biete hier auf der Seite ja eine Liste mit Bloggerjobs an. Für diese mache ich mich immer wieder auf die Suche nach Unternehmen, die eine Unterseite dafür anbieten, dass sie an Kooperationen mit Influencern interessiert sind. Denn wie du womöglich aus meinem Artikel über Kundenakquise ohne Abmahnung weißt, darf man nicht einfach einem Unternehmen schreiben, das eine solche Unterseite nicht hat.

Jedes Angebot, das du einer Firma machst, nachdem du die Mailadresse im Impressum ausfindig gemacht hast, kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Und glaub mir, spätestens seit Beginn der 2020er Jahre sind Unternehmen dermaßen genervt von unaufgeforderten Bloggeranfragen, dass die meisten von ihnen da wirklich rigoros durchgreifen.

Man kann es ihnen ja nicht einmal verübeln. Eine Zeit lang sind Blogs ja aus dem Boden gesprießt und noch heute glauben blutjunge Anfänger, dass es die beste Methode sei, einfach mal 300 Unternehmen eine Mail mit Copy Paste Text zu schreiben, um so dann zumindest zwei, drei Produkte abzustauben. Die wollen sie gratis, verlangen kein Honorar dafür und wundern sich anhand dieser lapidaren Vorgehensweise spätestens in Jahr zwei darüber, warum sie noch immer keinen Lebensunterhalt mit ihrem Blog verdienen können.

Um diese Denkweise endlich zu durchbrechen, habe ich meinen Blogger-Ratgeber ins Leben gerufen, und wer wirklich mit seinem Blog erfolgreich werden will, schafft das durch die hier bereitgestellten Tipps auch definitiv. Sieh dir nur mal den Masterpost zum Geld verdienen mit dem Blog an.

Mit anderen Worten: Professionelle Blogger halten sich an die rechtlichen Gegebenheiten und gehen nur dann auf Unternehmen zu, wenn sie von diesen aufgefordert oder direkt kontaktiert werden.

In den letzten zwei bis vier Jahren hat sich aber eine massive Veränderung eingestellt, die im Moment ihren absoluten Höhepunkt zu erreichen scheint. Das Fazit davon: Blogs ohne nennenswerte Besucherzahlen sind nicht mehr dazu geeignet, relevante Einnahmen zu erzielen.

Wie ich darauf komme, erläutere ich dir nun im Detail.

Bislang hat es immer drei sehr verlässliche Wege gegeben, um als Blogger schnell an Aufträge zu kommen:

  1. Facebookgruppen zu Bloggerkooperationen
  2. die Plattform Bloggerjobs
  3. man hat bei Google nach Bloggerjobs gesucht

Diese drei Wege haben sich mittlerweile massiv verlagert.

Facebookgruppen sind nicht mehr dasselbe

Ich selbst bin nur noch Mitglied in wenigen Gruppen, bei denen um den Kauf von Artikelplätzen geht und hier bietet die überwiegende Anzahl an Mitgliedern (die oft zwischen xxxx und xx.xxx Personen liegt) ihre Seiten an. Wer sucht, will in 9 von 10 Fällen keine Werbekennzeichnung und zwischendrin gibt es immer wieder Diskussionen solcher Nutzer, dass man das gar nicht nachweisen könne, ob für einen dofollow Link einmal Geld geflossen ist.

Hierbei handelt es sich hauptsächlich um Betreiber von Affiliate Webseiten, die schon vor ein paar Jahren die klassischen Blogs abgelöst haben – aus gutem Grund. Und da im Grunde das der einzige Weg ist, eine kleinere Seite rentabel zu machen, wird das auch nicht weniger.

Und die Gruppen, die gezielt für Blogger gedacht waren, sind mittlerweile nicht mehr zu gebrauchen.

Ich habe meine eigene Gruppe ja auch im Dezember 2021 archiviert. Blogger wollten sich nicht weitere anschließen, weil sie sich nicht professionell genug betrachtet haben, um etwas anderes als kostenlose Produkttests anzunehmen (kein Scherz) und Unternehmen wollten sich nicht dazu verpflichten, in jedem Fall ein Honorar für eine Kooperation zu bezahlen – egal, wie hoch das ausfallen sollte. Ich hatte mir das bei der Eröffnung der Gruppe ehrlich gesagt anders vorgestellt und war überrascht, dass sich der Auftragsmarkt für Bloggerjobs so schlecht entwickelt hat.

Bloggerjobs.de kannst du mittlerweile genauso vergessen

Auf Bloggerjobs.de werden noch immer ein paar Artikelplätze angeboten, aber auch hier überwiegt die Anforderung, dass man keine Werbekennzeichnung haben will. Und zwischen den Angeboten für Artikelplätze und Blogs, die zum Verkauf stehen, gibt es immer wieder Inserate, bei denen Webseiten nach Bloggern suchen.

An der Stelle mal die Anmerkung, dass ich es unglaublich schade finde, dass meine Kritik da seitens der Plattformbetreiber nicht ernstgenommen wird. So etwas wären nämlich Fälle für die Texterjobbörse.

Bei Googlesuchen dasselbe

Sucht man nach Bloggerjobs oder selbst nach dem Begriff “Blogger gesucht”, kommt man immerzu zu direkten Stellenangeboten in Unternehmen.

Wie man heute an Bloggerjobs kommt

Auf Facebook und Plattformen wie Bloggerjobs.de kommt man nur noch an Aufträge, bei denen es um den Linkaufbau geht, Stichwort SEO. Daher pochen so viele dieser Leute auch so massiv darauf, dass es keine Werbekennzeichnung geben darf, da sich das SEO-technisch negativ auf den Link auswirkt. Nur selten zählen hier die Besucherzahlen der verlinkenden Webseite.

Während große Unternehmen ihre eigenen Marketingabteilungen haben, die mittlerweile immer stärker darauf ausweichen, mit großen Influencern auf YouTube, Instagram und TikTok zusammenzuarbeiten, suchen manche von ihnen trotz allem noch die Zusammenarbeit mit Bloggern. Aber es werden wesentlich weniger, da sie gezielter nach Seiten suchen und man da erst wirklich was reißen kann, wenn man mehrere zehntausend Besucher am Tag zählt.

Übrig bleiben nur noch die kleinen Unternehmen ohne eigene Marketingabteilung, die ihr Geld möglichst effizient investiert haben wollen und damit entweder selbst Werbung auf Social Media schalten, oder die Suche nach Blogger & Influencer Kooperationen auslagern. Ins Spiel kommen ominöse Plattformen wie Whitepress, die oft keine geringen Gewinnmargen in ihre eigene Tasche fließen lassen und dem Blogger nur einen Bruchteil dieser Summen zukommen lassen. Hier wird massiv runtergehandelt, der Blogger bekommt noch das Gefühl, dass sein Blog nicht das wert ist, was er in der Tat wäre und eine Gebühr ist selbstredend auch noch zu bezahlen. Die Plattform will ja finanziert werden.

Apropos, lies unbedingt mal folgenden Artikel: 10 Horrorkunden für Blogger und wie du sie erkennst

Auch hier hätte ich einmal versucht, ein anderes Modell auf die Beine zu stellen, bei dem ich mich mit einem Pauschalbetrag dafür bezahlen lasse, für einen Kunden potenzielle Blogger zu suchen, mit denen dieser dann selbst in Kontakt tritt. Leider haben am Ende die Contra-Punkte überwogen und so habe ich dann letztes Jahr aufgehört, diese Dienstleistung weiter anzubieten.

Unternehmen mussten nach wie vor zu viel Zeit darin investieren, diese Kooperationen ins Rollen zu bringen. Die Vorteile wären also nur für die Blogger gewesen und das war am Ende nicht interessant genug für die Unternehmen, obwohl ich es stets eindeutig kommuniziert habe, aus welchem Grund ich die Dienstleistung angeboten habe.

Am Ende lief es sogar oft darauf hinaus, dass man lieber mit meinen Seiten kooperieren würde, was ja auch nicht Ziel dieser Dienstleistung war.

Ein erfolgreicher Blogger braucht sich nicht um Aufträge bemühen, die kommen ganz von selbst

Leider hat sich die Sache mit den Bloggerjobs in den letzten paar Jahren wirklich so entwickelt, dass man als Blogger, der den Sprung in die Selbständigkeit geschafft hat, nicht mehr nach Aufträgen suchen muss. Die Unternehmen kommen ganz von selbst auf einen zu und man hat immer wieder Anfragen, die entweder rentabel sein könnten, oder eben auch nicht.

Gemeint sind hier nicht die Mails für Casinowerbung und auch nicht solche, bei denen erst noch Deutsch und im zweiten Mail dann Englisch geschrieben wird.

Dieses Level wird durch harte Arbeit erreicht – oder in einem von tausend Fällen auch mit ziemlich viel Glück. Das gilt mittlerweile selbst für alle gängigen Social Media Plattformen – von Instagram über YouTube bis hin zu TikTok. Influencer ist ein hart umkämpfter Beruf geworden, jeder will dank Social Media an das schnelle Geld und wer nicht skrupellos vorgeht, wird in der Regel viel Schweiß und Herzblut in die Sache stecken müssen.

Und das ist auch das Paradoxe daran. Denn wenn man es als Blogger erstmal geschafft hat, auf mehrere zehntausend Besucher am Tag zu kommen, nimmt man sowieso schon so viel durch Werbeeinblendungen, Affiliate Links und eigene Produkte ein, dass die Bloggerjobs nur noch kleine Zusätze sind. Und das wissen die Unternehmen.

Sie befinden sich nicht länger in der Position, groß Forderungen stellen zu können, weil der erfolgreiche Blogger dann einfach nur lachend den Auftrag ablehnt. Für ihn hat sich die Sache, während das Unternehmen eine wichtige Werbefläche verliert. Daher hat der Blogger hier nun die Macht, seine wichtigsten Punkte durchzusetzen: Werbekennzeichnung, authentische Inhalte und Transparenz den Lesern gegenüber.

Das Knifflige ist also mittlerweile wirklich, diesen einen Sprung zu schaffen – vom kleinen Blogger bis hin zum erfolgreichen Selbständigen, der davon leben kann, was er da im Web macht.

Lies dir daher hier die Möglichkeiten durch, die du hast, um Geld mit deinem Blog zu verdienen.